Unterschied zwischen Dichtsitzprüfung und Dichtsitzkontrolle
Fit Test ist nicht gleich Fit Check
Viele Träger*innen von Atemschutzmasken gehen davon aus, jedes Mal beim Anlegen ihrer Atemschutzmaske einen Fit Test (auch Dichtsitzprüfung) durchzuführen. Häufig wird jedoch eine Dichtsitzprüfung mit einer Dichtsitzkontrolle verwechselt, dabei gibt es entscheidende Unterschiede.
Fit Test = Dichtsitzprüfung | Fit Check = Dichtsitzkontrolle | |
---|---|---|
Was? | Prüfung, ob eine Maske grundsätzlich dicht am Gesicht sitzt | Kontrolle, ob die Maske funktionsfähig ist (Filter/ Visiere dicht) |
Wie? | Dynamisch | Statisch |
Womit? | Messgerät (z.B. PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät) | Abdichten mit den Händen |
Wann? | Bei der ersten Verwendung der Maske, dann jährlich oder bei Veränderungen | Jedes Mal beim Anlegen der Maske |
Wozu? | Auswahl einer passenden Maske, Training des richtigen Anlegens, bestmöglicher Schutz vor bspw. Infektionskrankheiten | Funktionsfähigkeit kontrollieren, bevor Gefahrenzone betreten wird |
Ergebnis | Eindeutiger, objektiver Messwert | Subjektives Empfinden |
Die unterschiedlichen Definitionen fließen in verschiedene Schriften von nationalen und internationalen Organisationen ein. So finden sich diese Definitionen in der deutschen und europäischen Norm DIN EN 529[i], der internationalen Norm ISO 16975-3[ii] und dem technischen Dokument „Safe use of PPE“[iii] (dt. Sicherer Gebrauch von PSA) der offiziellen Agentur der EU ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) wieder.
Dabei ist wichtig: Eine Dichtsitzkontrolle kann keine Dichtsitzprüfung ersetzen! Nur Dichtsitzprüfungen können Leckagen zuverlässig erkennen und geeignete Masken auswählen. Genauso gilt, dass Fit Tests keine Fit Checks ersetzen. Dichtsitzkontrollen sind im klinischen Alltag wichtig, um die Funktion der Atemschutzmaske jedes Mal zu kontrollieren.[iv]
Nur mit einer regelmäßig durchgeführten Dichtsitzprüfung kann die passende Atemschutzmaske identifiziert werden und für Pflegepersonal sowie Ärzte der bestmögliche Schutz durch ihre Maske gewährleistet werden.
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[i] DIN e.V. (Hrsg.): DIN EN 529:2006-01, Atemschutzgeräte - Empfehlungen für Auswahl, Einsatz, Pflege und Instandhaltung – Leitfaden (Deutsche Fassung EN 529:2005). Berlin: Beuth-Verlag; 2006.
[ii] ISO (Hrsg.): ISO 169753:2017-09, Respiratory protective devices - Selection, use and maintenance - Part 3: Fit-testing procedures. Schweiz, 2017.
[iii] ECDC - European Centre for Disease Prevention and Control (Hrsg.): „Safe use of personal protective equipment in the treatment of infectious diseases of high consequence“. Stockholm 2014. Unter: https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/media/en/publications/Publications/safe-use-of-ppe.pdf, zuletzt abgerufen am: 23.11.2020
[iv] Regli, A.; von Ungern-Sternberg, B.S.: „Fit testing of N95 or P2 masks to protect health care workers“. In: The Medical Journal of Australia, Jahrgang 213, Heftnummer 7, Seiten 293-295e.1. 5. Oktober 2020. DOI: https://doi.org/10.5694/mja2.50764