Effekte von Dichtsitzprüfungen
Effekt: Sicherheit
Eine Dichtsitzprüfung mit dem PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät hat im wesentlichen vier Effekte:
- Training
- Sicherheit
- Komfort
- Sensibilisierung
Auf dieser Seite soll genauer auf den Effekt der Sicherheit eingegangen werden.
Ausgangssituation
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) soll uns schützen, Atemschutz soll unsere Atemwege schützen. Die PSA-Benutzerverordnung (PSA-BV) spezifiziert hierzu in §2, dass die bereitgestellte PSA „Schutz gegenüber der zu verhütenden Gefährdung bieten [muss], ohne selbst eine größere Gefährdung mit sich zu bringen“.
Die DGUV betrachtet den Punkt der Gefährdungen durch PSA genauer. In der DGUV Information 212‑515 wird aufgeführt, dass eine „Zusätzliche Gefährdung [durch] den Eindruck von Scheinsicherheit entstehen“ kann.
Die DGUV-Regel 112-190 merkt an, dass eine ungeeignete Auswahl von Atemschutzgeräten einen Schutz vortäusche, der nicht vorhanden sei. Wichtig für die geeignete Auswahl eines Atemschutzgeräts ist, dass dieses einen einwandfreien Dichtsitz erreicht. Denn mit einem schlecht sitzenden Atemschutz setzen wir uns und unsere Atemwege Gefahren aus in dem Glauben wir wären geschützt und merken die Auswirkungen zum Teil erst Jahrzehnte später (Staublunge).
Um zu überprüfen, ob ein Atemanschluss dicht am Gesicht des Trägers anliegt, schreibt die DGUV Regel 112‑190 das Durchführen einer Anpassungsüberprüfung, auch Dichtsitzprüfung, vor. Wird der Atemschutz aufgrund von Exposition gegenüber Stoffen mit hohem Gefährdungspotential verwendet, dann empfiehlt die DGUV Regel die Anwendung der quantitativen Methode der Dichtsitzprüfung. Mit Hilfe des PortaCount™ Dichtsitzprüfgeräts können Sie diese geforderte Prüfung für alle Arten von Atemschutzmasken durchführen.
Nutzen des PortaCount™ Atemschutzmasken-Dichtsitzprüfgeräts
Wenn es um die Sicherheit geht und wie das PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät diese steigert, müssen zwei verschiedene Aspekte betrachtet werden. Zum einen muss sich angeschaut werden, wie die Wirkung einer Dichtsitzprüfung im Allgemeinen auf die Sicherheit ist. Zum Anderen muss betrachtet werden, wie das PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät gegenüber anderen Dichtsitzprüfmethoden abschneidet.
Einfluss von Dichtsitzprüfungen auf die Sicherheit
Um herauszufinden, inwiefern die Durchführung von Dichtsitzprüfungen (engl. Fit Tests) die Sicherheit der Mitarbeitenden erhöht, hat Colton die Ergebnisse aus 17 verschiedenen Studien zusammengefasst, in denen der Arbeitsplatzschutzfaktor (Engl.: Workplace protection factor, WPF) von Masken bestimmt wurde. In untenstehender Grafik wird der Arbeitsplatzschutzfaktor über der Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter diesen nicht erreicht, aufgetragen. Dabei sind eindeutig zwei verschiedenen Trends zwischen Träger*innen mit und denen ohne Fit Test zu erkennen.
Abbildung: Leistung von Atemschutzmasken mit bzw. ohne Durchführung eines Fit Tests[i]
Die Aussagen der Grafik werden deutlicher, wenn man sich das Beispiel mit den roten Pfeilen anschaut. Betrachtet wird hier ein Arbeitsplatzschutzfaktor von 10, der beispielsweise von einer FFP2-Maske erreicht werden muss. Von den Mitarbeitenden, die keinen Fit Test gemacht haben, schaffen es fast 50 % nicht, den Schutzfaktor von 10 zu erreichen. Bei den Mitarbeitenden jedoch, die einen Fit Test bestanden haben, schaffen es ca. 99 % den Schutzfaktor zu erreichen.
Noch drastischer wird der Unterschied bei höheren Schutzfaktoren. Das blaue Beispiel zeigt die Ergebnisse in Bezug auf einen Arbeitsplatzschutzfaktor von 100. Dieser wird angenommen, wenn die Mitarbeitenden eine TM2P-Maske (eine Maske mit Gebläse und Partikelfilter der Klasse 2) tragen. Von den Mitarbeitenden, die einen Fit Test bestanden haben, erreichen hier 16 % diesen Schutzfaktor nicht mehr. Bei den Mitarbeitenden, die keinen Fit Test gemacht haben, erreichen gerade einmal 3 % den Schutzfaktor von 100. Anders formuliert: Ganze 97 % der Mitarbeitenden erreicht keinen Schutzfaktor von 100.
Aus diesen Ergebnissen lässt sich daher schlussfolgern, dass eine Dichtsitzprüfung keine 100-prozentige Garantie ist, dass wirklich alle Mitarbeitenden immer geschützt sind. Der Faktor Mensch ist an dieser Stelle schlicht der entscheidende. Allerdings führen Dichtsitzprüfungen und geeignetes Training zu deutlich höheren Arbeitsplatzschutzfaktoren und damit zu einer höheren Sicherheit.
Einfluss des PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät auf die Sicherheit
Eine vom US-amerikanischen NIOSH-Institut (National Institute for Occupational Safety & Health) durchgeführte Studie untersuchte am Beispiel von N95-Masken die Auswirkungen der unterschiedlichen Dichtsitzprüfungsmethoden auf den simulierten Arbeitsplatzschutzfaktor (Eng. Simulated Workplace Protection Factor, SWPF). Dazu wurden hunderte Testergebnisse verschiedenster Masken und Maskenformen untersucht. Unterschieden wurde bei der Untersuchung zwischen N95-Masken, die wie FFP-Masken benutzt werden, und wiederverwendbaren Halbmasken, die mit einem N95-Filter ausgestattet sind.
Abbildung: Schutzfaktoren (5. Perzentil) von Atemschutzmasken mit und ohne Dichtsitzprüfung[i]
Die Studie bestätigt, dass die Masken ohne Fit Test den ihnen zugewiesenen Schutzfaktor von 10 nicht erreichen. Jede Fit-Test-Methode hingegen verbessert den Schutz von Atemschutzmasken signifikant. In den Ergebnissen wird auch eine Reihenfolge der verschiedenen Methoden deutlich. Mit Abstand die höchsten Schutzfaktoren werden mit dem PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät erreicht. Besonders deutlich wird dieses, wenn man sich die Veränderung der Ergebnisse für die Einweg-N95-Masken anschaut. Hier ist zum einen die Verbesserung gegenüber den Ergebnissen mit qualitativen Dichtsitzprüfungen am größten. Zum anderen ist dieses Prüfverfahren das einzige bei dem 100 % der getesteten Masken/Träger-Kombinationen den Schutzfaktor von 10 übertreffen konnte.
Sicherheitseffekt
Die präsentierten Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass Dichtsitzprüfungen die Sicherheit der Mitarbeitenden deutlich erhöht. Dichtsitzprüfungen mit dem PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät steigern die Sicherheit gegenüber anderen Fit-Test-Methoden noch einmal mehr. Durch das PortaCount™ Dichtsitzprüfgerät bestätigen Sie den Sitz von Atemschutzmasken und reduzieren so das Risiko, das von schlechtsitzender PSA ausgeht.
Anwendungshinweis herunterladen
Fragen? Kommentare?
Melden Sie sich gerne bei uns!
Referenzen
DGUV Regel 112-190: https://publikationen.dguv.de/regelwerk/dguv-regeln/1011/benutzung-von-atemschutzgeraeten
DGUV Information 212-515: https://publikationen.dguv.de/regelwerk/dguv-informationen/276/persoenliche-schutzausruestungen
PSA-Benutzerverordnung: https://www.gesetze-im-internet.de/psa-bv/
[i] Colton, C. E.: Filtering facepieces: Study supports need for fit-testing. 3M JobHealth Highlights 17(2):1-4 (1999)
[i] Dulling, M.G., Lawrence, L.B., Slaven, J.E., Coffey, C.C., (HHS/PHS/CDC/NIOSH),"Simulated Workplace Protection Factors for Half-Facepiece Repiratory Protective Devices." Journal of Occupational and Environmental Hygiene, Vol. 4, No. 6, pp. 420-431, June 20